Planen einer Lektion

Einige von euch wissen, dass ich momentan meine Zeit darauf verwende, Kindern in einigen der ärmsten Regionen der Welt bessere Zukunftschancen durch Bildung zu schenken. Konkret unterrichte ich Englisch als Volunteer in Kambodscha, Thailand und Laos. 

Students in Cambodia


Um die Kinder noch besser zu unterstützen habe ich mich entschieden eine TEFL (Teaching English as a Foreign Language) Ausbildung zu absolvieren.

Heute möchte ich euch berichten was ich über die Planung einer Lektion gelernt habe. Ich habe natürlich Quervergleiche zu Agilität und traditionellem Projektmanagement gezogen. Überlasse es aber gerne dir, dir hierzu deine eigenen Gedanken zu machen und deine eigenen Schlüsse zu ziehen.

Die Planung einer Lektion umfasst folgendes.

Ziel

Primär brauchen wir natürlich ein Lernziel für die Lektion, welche in den Lehrplan passt und auf den Bildungsstand der Schüler zugeschnitten ist. 

Aktivitäten

Die Zeiten in denen wir dachten ein Monolog des Lehrers über das neue Thema wäre nachhaltig sind zum Glück vorbei. Viel mehr wollen wir gemeinsam mit den Schülern das Thema erarbeiten und danach festigen.

Wir überlegen uns also für das Lernziel Aktivitäten, um die Schüler für das Thema aber auch für Englisch generell zu motivieren,  das bestehende Wissen der Schüler zu erfragen, die neuen Theorien zu erarbeiten und zu trainieren und zuletzt mit dem bestehende Wissen zu verweben. TEFL kennt hierzu die Phasen Engagieren, Studieren, Aktivieren (ESA).

Persona

Diese Aktivitäten sind auf die Schüler, deren  Alter, Interessen, Bildungsstand und Motivation zugeschnitten.

Zeitplan

Wir überlegen uns wie lange die Aktivitäten dauern sollen. Neben der Aktivität an sich spielen natürlich auch weitere  Faktoren eine Rolle, wie die Schüler an sich, die Grösse der Klasse, oder die Hitze im Klassenzimmer etc. und erstellen daraus den Zeitplan für die Lektion. Wir wollen natürlich dass alle Aktivitäten in unsere Lektion passen, nicht aktivierte Themen sind verschwendete Lektionen.

Material

Wir überlegen uns was für Material und welche Hilfsmittel für wir für die Aktivitäten brauchen und stellen diese bereit.

Einhaltung des Planes

hier werden nun Quervergleiche zur Agilität interessant.

Nur ein unerfahrener Lehrer überlegt sich nun für die gesamte Dauer der Lektion jeden einzelnen Schritt. Er braucht dies, damit er sich und damit auch die Klasse nicht verliert. 

Nun aber das allerwichtigste: 

Auch ein unerfahrener Lehrer sollte bereit sein auf unvorhergesehenes zu reagieren und den Plan entsprechend anzupassen. Es ist absolut sinnlos, auf die Befolgung eines Planes zu beharren, wenn die Schüler nur Bahnhof verstehen und so nichts lernen können. Eine erfahrene Lehrperson liest fortlaufend die Stimmung der gesamten Klasse und des individuellen Schülers und reagiert darauf flexibel und agil.

Dies erfordert natürlich viel Erfahrung und ist viel anstrengender als einfach seinen Plan durchzuziehen. Weil aber einem Lehrer die Schüler und deren Fortschritt am Herzen liegen ist ihm dies wichtiger als die Einhaltung eines Plans.

Mein Fazit

Mir leuchtet diese Theorie selbstverständlich absolut ein, ist es doch das einzige was für mich Sinn ergibt. Ich war jedenfalls sehr froh, hat sich meine direkte und intuitive Antwort, dass eine starre und unflexible Struktur keine Funktion des Lektionsplanes ist, bewahrheitet.

Lesson planning answer


Nun beginnt meine Reise hin zu diesem erfahrenen Lehrer, der die Kinder und deren Stimmung lesen und eine geplante Lektion laufend anpassen kann, ohne dabei das gesetzte Ziel aus den Augen zu verlieren. (Es sei denn es benötigt einen kompletten Pivot.) Ich freue mich auf eine spannende, lehrreiche Zeit.

Dir wünsche ich nun eine angenehm kühle Zeit, viel Spass beim reflektieren und En guete Rutsch!


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert